
Eine erfolgreiche Positionierung am Markt ist in der Regel kein Zufall, sondern ist für gewöhnlich auf einen systematischen und übergeordneten Marketing Plan zurückzuführen. Das bedeutet, dass jede Unternehmung einen individuellen Marketingplan benötigt, um langfristig in einer Branche erfolgreich zu sein. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) sollten sich deshalb nicht auf Zufälle verlassen, damit innerhalb eines Anbietermarktes das volle Marktvolumen ausgeschöpft werden kann.
Der Marketingplan kann zunächst als ein Orientierungsrahmen beschrieben werden, welcher dazu dient, die bestmögliche Marktposition zu begleiten, sich entscheidend von der Konkurrenz abzuheben, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und transparente Marktentscheidungen zu treffen. Dabei ist es unerlässlich, entsprechende Dokumente anzulegen, um eine fundierte Grundlage für die eigene Vermarktung zu schaffen und gleichzeitig Abweichungen zu identifizieren. Nur so können strategische Entscheidungen getroffen werden, welche natürlich auch eine gewisse Außenwirkung auf die Stakeholder (Kunden, Gläubiger, Lieferanten, usw.) einer Unternehmung nach sich zieht.
Als Ausgangsposition dient oftmals die Beantwortung einfacher, aber wichtiger Fragestellungen bezüglich des eigenen Unternehmens. Grundlegend sollten dabei die folgenden fünf Fragen als Basis für die Konzeption eines Marketing Plans beantwortet werden:
- Wo steht das Unternehmen/Projekt aktuell? (Ist-Zustand)
- Wo soll das Unternehmen hin, was soll erreicht werden? (Ziele formulieren)
- Mit welchen Maßnahmen kann ich das Ziel erreichen? (Maßnahmen & Marketing Mix)
- Welche finanziellen Ressourcen stehen mir zur Verfügung? (Budgetplanung)
- Wie konnte eine gewisse Zielsetzung erreicht werden? (Controlling & Fehleranalyse)
Sind diese Fragen einmal beantwortet, kann ein Marketingplan ausgearbeitet und aufgestellt werden. Bei genauer Betrachtung der Fragen wird jedoch schnell deutlich, dass auch der Marketingplan einem Prozesscharakter (Marketing als fortlaufender Prozess) unterliegt, wobei sich einzelne Fragestellungen gegenseitig bedingen und aneinander anknüpfen. Im folgenden Beitrag möchten wir grundlegende Fragen zur Konzeption und Erstellung eines Marketing Plans klären und gleichzeitig wichtige Hinweise und allgemeine Hilfestellungen liefern.
Die vier Prozessschritte für einen systematischen Marketing Plan

Wie wird ein Marketing Plan erarbeitet und erstellt
Ein bewährtes Modell zur Erarbeitung eines Marketing Plans teilt sich in vier Prozessschritte auf, die jeweils einer gesonderten Planung unterworfen und in einen Kreislauf eingebettet sind. Zu Beginn steht dabei die Analyse des Ausgangszustandes (1.) bezüglich verschiedener wirtschaftlicher Faktoren. Das bedeutet, es muss zunächst eine detaillierte und professionelle Betrachtung der Markt- und Branchenaktivitäten erfolgen, wobei aktuelle Entwicklungen und Prognosen ebenfalls mit einbezogen werden. Hierbei müssen Wettbewerber, Lieferanten, Absatzmittel, Distributionswege, Käufer, sonstige externe Faktoren und das eigene Unternehmen in die Analyse mit einbezogen werden. Dies geschieht mithilfe einer sogenannten SWOT-Analyse, die grundlegend Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen in Bezug auf einen der genannten und relevanten Geschäftsbereiche identifiziert und benennt. Die so entwickelten Erkenntnisse und Fakten fließen im nächsten Arbeitsschritt in die Planung eines Marketingkonzepts (2.) mit ein. Auf Basis der Informationslage werden hierbei Marktsegmente und Ziele festgelegt sowie alternative Strategien entwickelt,
um diese Ziele dann zu verwirklichen. Gleichzeitig wird an dieser Stelle das Budget bestimmt und die konkrete Gestaltung des Marketing-Mix aufgestellt. Aus dieser Informationsgewinnung heraus ergibt sich dann auch ein übergeordnetes Marketingkonzept. Nachfolgend geht es dann an die konkrete Umsetzung (3.) der zuvor aufgestellten Planung. Das heißt, es werden eindeutige Arbeitsschritte, Termine, Verantwortlichkeiten und Ressourcenaufwendungen für bestimmte Meilensteine im Marketingplan formuliert und bestenfalls in einzelne Marketingprojekte kanalisiert. Jedes Projekt kann so wiederum einzeln betrachtet und ausgewertet werden, was uns zum letzten Prozessschritt des Controllings führt. Die Erfolgskontrolle (4.) analysiert hierbei die Maßnahmenrealisierung und die damit angestrebte Zielsetzung. Gleichzeitig gilt es, Ursachen für Abweichungen zu identifizieren und eine entsprechende Berichterstattung in Form von Marketingergebnissen zu formulieren. Diese Kontrolle und Analyse ist wichtig, um den Prozess des Marketings neu anzustoßen und einmal gemachte Fehler zukünftig zu vermeiden.
Die SWOT-Analyse als technische Basis für den Marketing Plan
Wie bereits erwähnt, beginnt die Arbeit am Marketing Plan immer mit der SWOT-Analyse. Diese Technik identifiziert Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen in Bezug auf gewisse Wirtschaftsgrößen und Gegebenheiten der jeweiligen Branche. Die Analyse erfolgt einmal bezogen auf internen Betriebsgrößen, die beispielsweise Einkauf, Kalkulation, Verarbeitungs- und Fertigungsprozesse, Verkauf, Distribution, Service oder sonstige relevante betriebsinterne Faktoren betreffen. Gleichzeitig wird die SWOT-Analyse auf externe Faktoren angewandt, welche die jeweilige Branche betreffen. Hierbei erfolgen in der Regel eine umfangreiche Wettbewerbsanalyse, eine genaue Betrachtung der Branchenentwicklung, eine detaillierte Kundenanalyse und die Bewertung von exogenen Einflussfaktoren (z. B. technische, juristische, soziale, ökologische oder politische Gegebenheiten). Die Kriterien und Anhaltspunkte für die Analyse können der empirischen Marktforschung in Bezug auf bestimmte Marktsegmente und Zielmärkte entnommen werden.
Dabei wird zwischen sogenannter Sekundärforschung und Primärforschung unterschieden. Sekundärforschung bezieht sich auf bereits bekannte Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Beiträgen und spezifischen Abhandlungen zu Marktpotenzialen, Marktvolumen, Konkurrenzsituationen und Kundenbedürfnissen innerhalb eines bestimmten Wirtschaftszweigs. Die Primärforschung wiederum bezieht sich auf die Generierung eigener Datensätze zu genannten Themen mithilfe von Befragungen (Experten & Kunden), Feldbeobachtungen und Experimenten. Diese Methoden vermitteln in der Regel einen relativ unverfälschten Eindruck der relevanten Kundenerwartungen, Preisgestaltung und Produkt- bzw. Serviceanforderungen. Diese Werkzeuge zur Marktanalyse können auch an Marktforschungsinstitute ausgelagert werden, was jedoch für gewöhnlich mit hohen Kosten verbunden ist.
Die Beobachtung von Markt und Wettbewerb
Nachdem aufgezeigt wurde, wie relevante Informationen in Bezug auf den Marketingplan recherchiert und akquiriert werden können, soll nun der Fokus auf der Marktbeobachtung und der Wettbewerbsanalyse liegen. Marktbeobachtung bedeutet immer Informationen zu filtern, zusammenzutragen und diese anschließend logisch zu verknüpfen. Für den eigenen Geschäftserfolg ist es also nicht nur wichtig, alle Informationen zu kennen, sondern die richtigen Informationen an der richtigen Stelle zu verorten und entsprechend zu gewichten. Ansonsten verlieren Sie sich schnell in einer unübersichtlichen Informationslage ohne Anfang oder Ende. Auch deshalb ist eine sorgfältige Recherche von Marktinformationen und Potenzialen zur möglichen Gewinnerwartung unerlässlich. Diese Informationsrecherche bezieht sich, wie in der oben genannten Analyse, auf interne und externe Daten und Wirtschaftsgrößen. Folgende sechs Fragen sind für die Marktbeobachtung relevant:
- Wie entwickelte sich die Branche in der Vergangenheit?
- Welche Trends zeichnen sich gegenwärtig ab?
- Welches Volumen ist in welchem Marktsegment zu erwarten?
- Was sind die relevanten Erfolgsfaktoren der Branche?
- Welche Rolle spielen technische und inhaltliche Innovationen?
- Wie groß ist der angestrebte Markt oder die Nische?
Genauso wichtig wie die Marktbeobachtung ist die Analyse der Wettbewerber. Hierbei müssen alle Mitbewerber um den gleichen Kundenstamm hinsichtlich Ihrer Stärken und Schwächen realistisch beurteilt und wiederum mit den eigenen Stärken und Schwächen abgeglichen werden. Dadurch ergibt sich schnell ein Orientierungspunkt für die eigene Marktposition. Insgesamt lassen sich vier unterschiedliche Arten von Wettbewerbern unterscheiden.

Für die zielgerichtete Analyse ist sowohl die Anzahl der Wettbewerber, deren Unternehmensprofil, Absatzwege und das eigentliche Produktangebot relevant. Übergeordnetes Ziel der Wettbewerbsanalyse ist es, aus den Schwächen der Konkurrenz heraus, die eigenen Stärken zu entwickeln, die Strategie der Wettbewerber richtig zu beurteilen, die eigene Wettbewerbssituation bzw. Marktposition zu definieren und daraus die richtige Wettbewerbsstrategie abzuleiten.
Es geht also primär um die Identifizierung von Kernkompetenzen oder etwaiger Erfolgsfaktoren, weshalb sich in der Bewertung der Kompetenzen oder Faktoren eine Einteilung in vier Wettbewerbergruppen bewährt hat.

Dabei empfiehlt es sich für die Analyse ein Profil für jeden Wettbewerber anzulegen und mit einer entsprechenden Checkliste (siehe Übersicht rechts) zur Wettbewerbsanalyse abzugleichen. Zusätzlich sollte die Analyse in eine Matrix eingearbeitet werden, um eine übersichtliche Darstellung zu gewährleisten. Beispieltabelle für Wettbewerbsanalyse-Matrix:
Eine erfolgreiche Marktpositionierung und Vermarktung ist also keineswegs zufällig entstanden, sondern ist oftmals auf einen systematischen und strategischen Marketingplan zurückzuführen. Dabei gibt es viele Einflussfaktoren und Begleitumstände, die in der Planung mit berücksichtigt werden müssen.


Der Ruhestand des Inhabers eines in Suhl ansässigen Taxiunternehmens drohte sich, als Schlussstrich auch auf die Firma auszuwirken.

Der Deutsche Fürsorgetag wird alle zwei Jahre vom „Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.“ ausgerichtet und findet 2025 in Erfurt statt.
Kontakt - Sie finden uns mitten in der Altstadt von Erfurt
Werbeagentur kartinka
Starten Sie jetzt Ihr Projekt mit uns!
Andreas Jung
